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Entstehung von "EN GARDE"

Klein, aber mächtig: Die Wespe im Fokus

Hallo liebe Kunstfreunde,

 

Heute möchte ich euch einen Einblick in die Entstehung meines neuesten Werks „EN GARDE“ geben – Teil meiner fortlaufenden WILD SKETCHES Serie. Dieses Mal habe ich mich einer kleinen, aber keineswegs unbedeutenden Kreatur gewidmet: der Wespe.

 

Wespen eine Plage?

Wie oft höre ich es: „Diese Plage!“, „Schon wieder beim Grillen gestört!“. Doch was wir im Sommer im Garten als bedrohliche, nervöse Insekten erleben, ist in Wirklichkeit ein faszinierendes Lebewesen. Genau diese Dualität hat mich gereizt, die Wespe auf großem Format darzustellen – aggressiv und dennoch zerbrechlich. Sie ist klein, doch ihre Präsenz ist beeindruckend groß.

 

Warum der Titel „EN GARDE“?

Der Titel „EN GARDE“ passt perfekt. Genau wie ein Fechter, ist die Wespe ständig in Alarmbereitschaft, bereit, ihr Revier zu verteidigen, wenn nötig auch mit ihrem Stachel. Aber sie sticht nicht wahllos zu – wie auch ein Fechter nur zuschlägt, wenn er sich bedroht fühlt. Es war mir wichtig, diese Kampfbereitschaft einzufangen und den Moment zu veranschaulichen, in dem die Wespe auf der Hut ist, bereit für jede Bewegung.

 

Der kreative Prozess

Für das Bild habe ich skizzenhafte, schwarz-weiße Linien genutzt, um die Wespe darzustellen – filigran, leicht und doch voller Energie. Die Flügel habe ich bewusst nur angedeutet, fast als wären sie flüchtig, um die Zerbrechlichkeit dieses kleinen Wesens zu betonen. Gleichzeitig steht sie im Kontrast zum Hintergrund, einem grellen Gelb, das viele als Warnfarbe interpretieren. Das erschien mir passend, denn die Wespe trägt diese Farben nicht ohne Grund – Schwarz und Gelb schreien „Achtung!“, aber ob das für jeden so wirkt, überlasse ich dem Betrachter.

 

Wespen: Kleine Überlebenskünstler

Wespen sind weitaus mehr als die Störenfriede, die wir im Sommer erleben. Sie sind unglaublich effizient, jagen andere Insekten und tragen zur Regulierung der Insektenpopulation bei. Wusstet ihr, dass sie auch Bestäuber sind? Zwar nicht so prominent wie Bienen, aber dennoch ein wichtiger Teil unseres Ökosystems. Ihre Fähigkeit, sich schnell an verschiedene Umgebungen anzupassen und Nester in Menschennähe zu bauen, zeugt von ihrer beeindruckenden Überlebensstrategie.

 

Das „EN GARDE“-Gefühl

Mit „EN GARDE“ wollte ich die Bewegung und Wachsamkeit dieses Insekts einfangen. Die schnellen, skizzenhaften Linien verdeutlichen ihre ständige Unberechenbarkeit. Obwohl sie so klein ist, nimmt sie auf der Leinwand eine große, furchteinflößende Präsenz ein. Sie ist immer bereit – so wie wir es sind, wenn wir uns unwillkürlich wegducken, sobald wir eine Wespe hören. Und vielleicht übertreiben wir dabei manchmal – aber genau diese Reaktion wollte ich übergroß und aggressiv festhalten.

 

Persönliches Fazit

Für mich steht „EN GARDE“ nicht nur als ein weiteres Werk in der WILD SKETCHES Serie, sondern auch als ein Versuch, die Wespe aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Es gibt diese Seite an ihr, die wir leicht übersehen: Die Effizienz, die Nützlichkeit und ihre unterschätzten Eigenschaften. Gleichzeitig bleibt sie ein kleiner Fechter, immer auf der Hut, bereit, zuzustechen – aber nur, wenn es nötig ist. Ich hoffe, dass der Betrachter sich dieser Dualität bewusst macht und vielleicht beim nächsten Grillen der Wespe einen zweiten Blick schenkt.

 

Vielen Dank, dass ihr mich auf meiner künstlerischen Reise begleitet!

 

Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen zu 'EN GARDE' habt, freue ich mich über eure Kommentare oder Nachrichten.

 

Euer Martin Lingens


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