Kurze Beschreibung:

„JUDGEMENT“ ist mein Versuch, die Autorität und soziale Struktur eines Mantelpavian-Männchens darzustellen. Die Paviane dieser Art leben in strengen Hierarchien, in denen Stärke oft über das Schicksal eines Einzelnen entscheidet. Ich wollte genau diesen Kontrast einfangen – zwischen Schutz und Ausgrenzung, zwischen Fürsorge und Ignoranz.

Das zentrale Tier sitzt ruhig, aber jederzeit bereit aufzuspringen. Seine Handhaltung wirkt fast wie eine Geste des Urteilens – vielleicht über seine Umgebung, vielleicht über die beiden Jungtiere. Eines sitzt aufrecht vor ihm, das andere liegt unter seinem linken Fuß, als wäre es geschwächt oder ausgestoßen.

Der violette Hintergrund gibt dem Bild für mich eine fast königliche, aber auch distanzierte und ernste Atmosphäre. Die schnellen, skizzenhaften Linien sollen die rohe Energie der Szene bewahren, ohne sie zu sehr zu glätten oder zu detailliert auszuarbeiten.

Technische Details:

• Serie: Wild Sketches
• Kunststil: Skizzenhafter, figurativer Expressionismus
• Format: 190 cm x 190 cm
• Entstehungsjahr: 2025
• Farbgebung: Violetter Hintergrund, Schwarz-Weiß-Darstellung des Motivs
• Materialien: Acryl auf Leinwand, Acrylmarker
• Signatur: Handsigniert Vorderseite im unteren rechten Bereich des Werkes
• Limitierung: Einzelanfertigung

Besonderheiten:

Mantelpaviane werden oft als aggressiv, brutal oder lästig angesehen – besonders in Regionen, in denen sie als Plage empfunden werden, weil sie Felder verwüsten oder sich an menschliche Siedlungen anpassen. Ihre Hierarchien wirken auf uns hart und erbarmungslos, weil sie kranke oder schwache Tiere aus der Gruppe drängen. In der Popkultur werden sie entweder als weise (wie Rafiki aus König der Löwen) oder als wilde, furchteinflößende Kreaturen dargestellt.

Dabei sind sie hochintelligente und enorm anpassungsfähige Tiere. Sie können in trockenen, lebensfeindlichen Gebieten überleben, die für viele andere Primaten unbewohnbar wären. Ihre Kommunikation ist komplex, mit einer Vielzahl an Lauten, Gesten und sogar Blicken, die soziale Bindungen regeln. Und trotz ihrer strengen Hierarchien gibt es enge Freundschaften innerhalb der Gruppen – besonders unter den Weibchen, die oft ein Leben lang Allianzen bilden.

Ich habe das Pavian-Männchen größer dargestellt, als es ein echter Mantelpavian wäre. Dadurch wirkt er nicht nur dominanter, sondern fast wie eine mythische Figur – ein Richter oder Wächter, der vielleicht über seine Gruppe, vielleicht über uns urteilt.

Diese Mischung aus roher Wildheit, sozialer Intelligenz und einer Lebensweise, die uns auf den ersten Blick fremd oder hart erscheint, macht den Mantelpavian für mich zu einem perfekten Motiv für die Wild Sketches-Serie. Sie sind nicht die klassischen „sympathischen“ Tiere – aber gerade das macht sie so faszinierend.

Vielleicht zeigt das Bild also nicht nur, wie Paviane urteilen, sondern auch, wie schnell wir selbst Urteile fällen.